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022_000039/0000

Schnittpunkte Band II. Studien zur Germanistik und Hungarologie

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Author
László Tarnói
Title (EN)
Intersection Points, vol. II. Studies In Germanistics and Hungarology
Field of science
Irodalomtörténet / History of literature (13020)
Series
Collection Károli
Type of publication
tanulmánykötet
022_000039/0071
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Page 72 [72]
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Du HAST FUR UNS DAS RECHTE MASS GETROFFEN ersten Jahr in Weimar diesen seinen neu gebildeten Standpunkt vertrat, veranschaulichen auch die fiir die damalige Zeit typischen disjunktiven Worte, die er sechs Monate vor der Entstehung der Seefahrt an Lavater schrieb — sogar bereits die Metaphorik der Schlussverse des späteren Gedichts vorwegnehmend: „Ich bin nun ganz eingeschifft auf der Woge der Welt voll entschlossen: zu entdecken, gewinnen, streiten, scheitern oder mich mit aller Ladung in die Luft zu sprengen.“” Nicht zu bestimmen war also lediglich das Resultat der individuellen Anstrengungen des Menschen, der seine Persönlichkeit durchzusetzen suchte. Natürlich widerspiegelt sich auch darin die neu konstituierte und der Sturmund-Drang-Denkweise grundsätzlich widersprechende Norm, wonach jedes Individuelle bereits einen sekundären Stellenwert in dem von nun an konsequent erwogenen und ständig neugewerteten Objekt-Subjekt-Verhältnis einnimmt. Gewiss gibt es in der Ausdrucksweise noch manche Beziehungen zum Stil der Goethelyrik der Frankfurter Jahre - und zwar nicht allein durch das Bild des „herrschenden Blicks“ gegen Ende des Gedichtes. Solche Beziehungen lassen sich hin und wieder in den kühnen und manchmal dem Anschein nach vollkommen ungebundenen Assoziationen, noch mehr aber in den eigenartigen syntaktischen Strukturen und ganz besonders in den charakteristischen freien Wortbildungen des jungen Goethe wie z. B. „Einschiffsmorgen“, „Feuerliebe“, „leisewandelnd“ usw. nachweisen. Doch standen Stil und Form der Seefahrt bereits ausschließlich im Dienste der neuen Aussage und der ihr verpflichteten dichterischen Stimmung: die poetische Darstellung war bereits stärker komprimiert denn je zuvor und die Sprache durch die an die Stelle der freien Rhythmen der Sturm-und-Drang-Gedankenlyrik getretenen trochäischen Fünfheber°? gebunden. Aus diesen Gründen sah Viktor Hehn, einer der ersten anspruchsvollen wissenschaftlichen Interpreten der Goethe-Gedichte, in Seefahrt den „Übergang eines Dichtungsstils in den andern“ und hielt sie wegen der Neigung des Dichters, darin sprachlich-dichterisch gebundener zu werden, für ein „eigentümliches Übergangsgedicht“, wie er behauptete, zwischen „Inhaltsfülle der Genialitätsepoche“ und der späteren „antiken rhythmischen Gebundenheit“.°* 52 Goethe an J. K. Lavater, Weimar, den 6. März 1776 (Berliner Ausgabe, Bd. 1, S. 870). (Hervorhebungen L. T.) Das Gedicht wurde nicht in freien Rhythmen geschrieben, wie dies in der Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bd. 6, S. 714 behauptet wurde. (Vgl. dazu auch Anm. Nr. 46.) Goethe führte 1775 die trochäischen Fünfheber in die Geschichte des deutschen Verses ein (siehe „Klaggesang von der edlen Frauen des Asan Aga“, „Warum gabst du uns die tiefen Blicke“ und „Seefahrt“), und verwendete sie auch später mit besonderer Vorliebe in seiner Lyrik. Siehe dazu z. B. Gedichte wie „Der Becher“, „Nachtgedanken“, „Amor als Landschaftsmaler“, „Der Besuch‘, „Morgenklagen“ und „Liebesbedürfnis“ aus den achtziger Jahren. 54 Hehn, Viktor: Uber Goethes Gedichte. 2. Aufl. Stuttgart / Berlin: Cottasche Buchhandlung, 1912, S. 178, 182. 5 0 «7/1»

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