Eine schöne Formulierung dieser Idee passt wirklich gut zu unserem litera¬
„Die klaren Spiegel zeigen uns die Bilder unseres Antlitzes so, wie sie ursprünglich
sind, also ein heiteres Antlitz dann, wenn wir fröhlich sind, ein mürrisches dann,
wenn wir unwillig oder traurig sind. Genauso gleicht sich auch das gerechte Gericht
Gottes unserem Handeln an; denn wie unsere Taten sind, so verfährt das Gericht
„Der Kaiser muss seine Seele, mag sie noch so sehr von Sorgen und Nöten geplagt
sein, wie einen Spiegel reinigen, damit sie immerdar von dem göttlichen Glanz er¬
füllt werden kann und sich von diesem Licht her für die politischen Entscheidungen
belehren lässt. Denn nichts bringt den Menschen so sehr dazu, das Notwendige zu
sehen, wie eben dies, dass der Mensch seine Seele allezeit rein bewahrt.“
„Wende dich ab von den betrügerischen Worten der Schmeichler, da sie ja der räu¬
berischen Art der Raben entsprechen. Diese aber können nur die leibliche Augen
heraushacken, die Schmeichler jedoch wollen das vernünftige Denken der Seele
abstumpfen, in dem sie die Wahrheit der Dinge zu sehen nicht zugestehen wollen.
Denn entweder loben sie manches Malsolche Verhaltensweisen, die eigentlich geta¬
delt werden müssten, oder sie tadeln gar nicht selten Vorkommnisse, die noch über
jedes Lob weit erhaben sind. Auf diese Weise verfehlen sie sich bei jeder der beiden
Möglichkeiten, indem sie entweder das Böse loben oder aber das Gute verhöhnen.“*
Blum, Byzantinische Fürstenspiegel, S. 34.
ebd. S. 66.
ebd. S.9.
ebd. S. 62.