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Franz Fühmann (rechts) und Paul Kárpáti bei einer Lesung zu Attila Józsefs
75. Geburtstag (1980) im Haus der Ungarischen Kultur Berlin"

Die ersten Schritte dazu wurden in den Jahren zwischen 1961 und 1964 unter¬
nommen, als Franz Fühmann in Zusammenarbeit mit Paul Kárpáti, der ihn
mit den Radnöti-Gedichten und deren Interlineraübersetzungen versorgte und
dabei in der Bibliothek des ehemaligen Finnisch-ugrischen Instituts der Hum¬
boldt-Universität zu Berlin auch mit kontinuierlichen Konsultationen unter¬
stützte.”” Fühmann konnte die ersten Ergebnisse bereits am 2.6. 1964 während
eines kürzeren Budapestaufenthaltes melden:

Lieber Herr Kärpäti,

als Liebhaber von Umständlichkeiten möchte ich Ihnen aus Budapest anstatt aus Ber¬
lin nun mitteilen, dass ich eine erste Fassung der Radnöti-Übertragungen fertig habe
[...] Ich möchte nun einen schönen, starken Band Radnöti bei uns herausbringen.”

2! © Collegium Hungaricum Berlin. Abbildung mit freundlicher Genehmigung des CHB und
des Argumentum Verlags (von Jözsef Läng und Andräs Läng)

22 Paul Kärpäti unterstützte auf diese Weise nicht nur Fühmann, sondern im Interesse des höchst
möglichen Niveaus der deutschen Nachdichtungen aus dem Ungarischen Jahrzehnte lang
auch andere zeitgenössische deutsche Dichter, z. B. Uwe Gressmann, Günther Deicke, Heinz
Kahlau, Annemarie Bostroem, Brigitte Struzyk u. Richard Pietraß.

?3 Fiihmann, Franz: Briefe aus der Werkstatt des Nachdichters. Müforditöi mühelylevelek.
1961-1984. Mitgeteilt vom Adressaten. Budapest / Leipzig: Engelsdorfer Kiadó — Argumentum
Kiadó [Argumentum Verlag], 2007, S. 22.

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