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EINFUHRUNG

In den 7Oer Jahren des 20. Jahrhunderts wurde
die topografische Aufnahme des rémischen Stra¬
Rennetzes Pannoniens in Vordergrund gestellt.
In den letzten 30 Jahren erschienen mehrere
Publikationen über die Ergebnisse der For¬
schungen von Vajk Cserményi und Endre Téth
(1979-80; 1982) in Westungarn, und von Zsolt
Visy (2000) entlang der Donau. Trotzdem stehen
nur wenige konkrete archäologische Daten über
die durch Pannonien verlaufenden römischen
Straßen zur Verfügung. An ihrer kartographi¬
schen Bearbeitung könnten nicht nur die Exper¬
ten der Erforschung der Römerzeit, sondern
auch andere Wissenschaftler profitieren.

Die ist eine leicht veränderte Fassung einer
Dissertation, die 2008 vorgelegt und verteidigt
wurde, aber deren Datensammlung bereits frü¬
her abgeschlossen wurde. Listung der Fundor¬
te reflektiert dementsprechend auf den Stand
der damaligen Forschung. In der Zwischenzeit
kamen noch weitere Straßenreste ans Tages¬
licht und hoffentlich werden sie später in eine
komplexe römische „Straßendatenbank“ einge¬
führt — ergänzend diese Arbeit.

Von den für die Dissertation verwendeten
Methoden hat die Geoinformatik eine erhebli¬
che Rolle gespielt. Mit Hilfe der archäologi¬
schen Geoinformatik ist es gelungen einen gro¬
ßen Fortschritt auf diesem Gebiet zu
verzeuchnen und bei der Untersuchung der
ortsgebundenen Informationen sind dank die¬
ser Methode neue Erkentnisse zu erwarten. Die
Anwendung der heutzutage verfügbaren Me¬
thoden, Techniken und Apparaten ermöglichen
eine mehr genaue Vermessung und Kartierung
und sie bieten wesentlich schneller Vergleichs¬
möglichkeit für die Daten, als die älteren tech¬
nische Lösungen. Die Untersuchung des Stra¬
Rennetzes zielt vor allem die Klärung der
ortsgebundenen Angaben, d. h., in die Verwend¬
barkeit wird die Existenzberechtigung der
Geoinformatik, auf keinerlei Weise in Frage
gestellt.

Die zum Ziel gestellte Aufgabe erforderte
eine komplexe Erforschung. Die Fundament der
Arbeit beruht auf der Aufnahme der primären
und bildlichen Quellen, sowie auf der Erstel¬

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Im memoriam Vajk Csermenyi

lung eines einheitlichen Systems zur Bearbei¬
tung der archäologischen Angaben. Als Aus¬
gangspunkt dienten das Luftbildarchiv des
Forschungslabors des Archäologischen Insti¬
tuts der Universität ELTE — diese Bilder wur¬
den von René Goguey (Pilot und Archäolog,
Mitglied der Forschungsgruppe UMR 5594
CNRS in der Universitat Dijon) und Dr. Zoltan
Czajlik (Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für
Archäometrie, Archäologische Denkmalpflege
und Archäologische Methodologie, Universität
ELTE) gefertigt — und andere, zum kartogra¬
fischen Zweck gemachte vertikale Aufnahmen.
Während der Forschung wurden mehrere — im
Vergleich zu den früher seltener benutzten —
bildverarbeitende Verfahren angewendet.

Am Anfang der Forschung schien es
zweckmäßig einen Katalog der Fundstellen zu
erstellen. Dieser Katalog, enthält eine möglichst
exakte geographische Beschreibung, die Lite¬
raturangaben und die aus dem Datenspeicher
erworbenen Koordinaten, bzw. deskriptive
Textteile und dadurch hilft er die Fundorte zu
bestimmen. Der Katalog ist die Basis des vor¬
liegenden Studiums.

Die Beispiele der früheren Straßenrekon¬
struktionen zeigen, dass man ohne die Angabe
des genauen Fundortes und sowie der Richtung
der Straßen — die ein zusammenhängendes
System bilden — keine Schlussfolgerungen zie¬
hen kann. Die veraltete Methode, laufende Tras¬
sen auf einer Landkarte in kleinem Maßstab
und mit punktartigen, eindimensionalen Dar¬
stellungen von Straßenfundorten zu bestimmen
erwies sich als nicht durchführbar. Ebenso ist
es nicht akzeptabel, zwischen von aus alter¬
tümlichen Quellen bekannten Straßenstationen
neu identifizierte Straßenstrecken gezwungen
einzufügen.

Deswegen wurden die im Fundortkatalog
erwähnten Straßentrassen in einem GIS-Sys¬
tem gespeichert. Ihre lineare Form, Richtung
und präzise Stelle können, zusammen oder se¬
pariert dargestellt werden. Diese Tatsache be¬
deutet eine enorme Erleichterung und Zeiter¬
sparnis für die Untersuchung von auch weit
voneinander entfernt liegenden Fundorten.