Betracht zu ziehen, und um seine diesbeziigliche Empfehlung fiir den Guts¬
herren noch attraktiver zu machen, sollte bei der Preisgestaltung der Pacht
ebenfalls die Qualitat bzw. die Lage des Bodens beriicksichtigt werden.** Pethe
setzte sich vorzugsweise für die Geldablösung ein und zwar aus dem Grund,
weil er der Vision von „Landwirth und Kaufmann“ folgend zur Förderung der
vom Absatzmarkt abhängenden Produktion, also der Marktproduktion, bei¬
zutragen wünschte. Zu seinen weiteren neuen Ansätzen gehörte auch, dass die
Höhe des zu entrichtenden Pachtbetrags nicht an die Aussaatmenge gebunden
werden sollte, da angesichts der Ertragswerte der Getreideprodukte in Ungarn
die Pachtsumme ganze 40% der Ernte konsumiert hätte.’’ Die zu zahlende
Summe sollte von dem Verpächter und dem Pächter entsprechend der über
mehrere Jahre lang registrierten Durchschnittsertragswerte des Pachtbesitzes
frei ausgehandelt werden. Es erscheint längst nicht nebensächlich, dass Pethe
die Interessen des Pächters vor Augen haltend die für Investitionen verwende¬
ten Kosten des Pächters von der Pachtsumme abgeschreiben hätte, um so einen
Beitrag zur Förderung der langfristigen und wertbeständigen Investitionen in
den einzelnen Regionen zu gewährleisten. Es gab aber zugleich bestimmte Pos¬
ten, die der Besitzer von vornherein bei der Pachtsumme mitberechnen musste,
somit musste er nach englischem Muster für die Reparaturkosten der Straßen
und Wege oder der Gebäude aufkommen.‘ Die Bestimmung der Pachtdauer
hielt Pethe für ebenso wichtig, insbesondere, da die Investitionen für beide
Vertragspartner erst auf lange Frist Erfolg versprachen. Er vertrat die Meinung,
dass die Pachtdauer für mindestens 12 Jahre festgesetzt werden sollte, den op¬
timalen Zeitraum setzte er allerdings bei 20 bis 24 Jahren an. Ein Pachtzyklus
von 24 Jahren hätte zwar die in den östlichen Gebieten Englands - somit in den
Teilen der britischen Inseln, die aus Sicht der landwirtschaftlichen Produktion
für den Feldanbau am meisten geeignet waren - übliche Zeitdauer um 3 Jahre
überschritten. Pethe aber rechnete mit der Anbauperiode der an die hiesigen
klimatischen Bedingungen besser angepassten Luzerne, die bei der von ihm
bevorzugten Wechselwirtschaft zu einen der wichtigsten Pflanzenarten zählte.
Er unterteilte den Gesamtzyklus in drei Perioden und nahm so einen Zeitraum
von 8 Jahren für die Errechnung der Ertragsrente.‘' Zugleich bedauerte er in
einem seiner weiteren Schriften, wie „ungewöhnlich selten es in unserem Land
58 NG Bd. 1., 1814, 1., S. 374.
°° Varga, Janos: A jobbágyi földbirtoklás típusai és problémái 1767-1849. Budapest: Akadémiai
Kiadó, 1967, S. 102-106.; Wilson/, Parker, An Introduction, S. 121.
60 NG Bd. 5., 1818, L., S. 342-343., 373.
61 NG Bd. 1., 1814, I., S. 374.; NG Bd. 5., 1818, 1., S. 345., 385-388. Zu den Wirtschaftsverhält¬
nissen in den östlichen Regionen Englands, zu den Eigenheiten der Pachtbestimmungens s.
Kent, Nathaniel: General View oftheAgriculture ofthe County of Norfolk. London: Sherwood,