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PROTESTANTISCHE GELEHRTE UND DIE VERMITTLUNG MODERNER OKONOMIEKONZEPTE... Kosten die Bauern bei weitem überfordern würden. Aus diesen und weiteren Gründen mag es aus der Sicht der Gutsbesitzer und der Leibeigenen nützlicher erscheinen, den Robotdienst mit der Aushandlung eines angemessenen und richtigen Geldbetrages zu erlôsen.“ Rumys Aufenthalt in Keszthely bedeutete einen wichtigen Meilenstein zum weiteren Ausbau des internationalen Beziehungssystems und der ausländischen Publizität der landwirtschaftlichen Hochschule von Kesztely. Über die deutschsprachige Beschreibung des Georgikons aus der Feder des jungen Ökonomieprofessors wurde eine Rezension in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen veröffentlicht, und es erschienen mehrere Anzeigen im Intelligenzblatt der Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung zu dem Aufbau, der Organisation und Tätigkeit der Schule, wie in der gleichen Zeitung auch über die Ernennung Rumys zum Professor berichtet wurde.* Des Weiteren war Rumy ebenfalls Autor der deutschsprachigen Veröffentlichung, in der auf die eindeutigen Vorteile hingewiesen wurde, die das Georgikons, im weiteren Sinne die landwirtschaftlichen Fachbildung, für den Staat, die Wissenschaft und die Vermittlung von entsprechend qualifizierten praktischen Kenntnissen leistete." Die über das Georgikon erscheinenden und das ausländische Publikum anzielenden und aus diesem Grund selbstverständlich auf Deutsch abgefassten Publikationen lösten allerdings unter den heimischen Interessenten, die sich zurzeit der Spracherneuerung in Ungarn der Pflege der ungarischen Sprache verpflichtet fühlten, heftige Kritik aus. Hierbei gilt zu Bedenken, dass die ungarische Sprache zu der Zeit noch längst nicht angemessen ausgeprägt bzw. entwickelt war, um den Anforderungen zur linguistischen Wiedergabe des fachsprachlichen Begriffsumfelds der verschiedenen Fach-bzw. Wissenschaftsbereiche gerecht werden zu können. Ein Beispiel für die formulierte Kritik an den fremdsprachlichen Publikationen findet sich in dem an György Festetics gerichteten Brief des zeitgenössischen Dichters, Däniel Berzsenyi, vom 15. November 1816, in dem er dem Grafen vorwirft, dass die Veröffentlichungen in Verbindung mit dem Georgikon deutschsprachig sind: „Rumi [Rumy Käroly György] schenkte mir die neuesten Veröffentlichungen des Georgikons. Ich war entsetzt — bestürzt und erstarrt als ich sah, dass diese in deutscher Sprache verfasst waren! — Ich wiinsche in Keszthely ein ungarisches Weimar zu sehen.“ Es 45 ebd. ff. 10v., 14. 46 GGA 1815, IL., S. 1319-1320. ; Intelligenzblatt der Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung Bd. 12 No. 22, 1815, S. 171. "7 Rumy, Karl Georg:Von der jetzigen Beschaffenheit des Georgikons zu Keszthely (...). Oedenburg: SieBischen Erben, 1814. 48S. den folgenden Band, zu dem der Herausgeber OszkärMerenyi ebenfalls die Einleitung verfasste: Merényi, Oszkar (Hgg.), Berzsenyi Daniel ismeretlen és kiadatlan levelei Budapest: + 149 +