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GYÖRGY KURUCZ

Preis in einer goldenen Medaille bestellt sei, die dem Gewicht von 26 Gold
entspricht."? János Asbóth, wie dies aus den Rückerinnerungen von Kis zu
entnehmen ist, gewann mit seiner theologisch-philosophischen Abhandlung
die im Zitat erwáhnte Auszeichnung. Zudem wurde sogar seine Schrift1791
in Göttingen veröffentlicht — spater im Jahre 1804 widmete Asbóth, nunmehr
als Direktor des Georgikons, ein Exemplar dieser Veröffentlichung dem Grafen
Festetics." Hier sei erwähnt, dass im gleichen Jahr eine Rezension über Asbóths
Abhandlung in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen erschien.'* Da Asböth
unseren gegenwärtigen Kenntnissen nach keine autobiographischen Schriften
bzw. kein Tagebuch hinterließ, stehen uns derzeit auch keine Hinweise aus ers¬
ter Hand über seine Studienzeit in Göttingen zur Verfügung. Anhand der uns
zugänglichen unmittelbaren Quellen ist es uns aber möglich einen Teil seines
Beziehungsnetzwerks zu rekonstruieren, insbesondere da sein Name auf den
Matrikeln einiger der Professoren aufzufinden ist. Als Beispiel sei hier der Phy¬
siker und Mathematiker Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) angeführt,
der als „Freund der Ungarn“ galt.'? Nach seiner Heimkehr aus Göttingen war
Asböth für längere Zeit in Käsmark tätig. Sein Name ist ab 1796 unter den Leh¬
rern des Lyzeums aufgelistet. Laut dem Dokumentennachlass seines Schülers,
Käroly Rumy, unterrichtete er Naturkunde, Dogmatik und, wie dies aus dem
Vorwort des von Rumy verfassten und 1808 veröffentlichten landwirtschaftli¬
chen Fachbuches zu entnehmen ist, allgemeine Ökonomie.'®

Das Georgikon öffnete seine Tore im Sommer 1797 und entwickelte mit
der Zeit ein ausgefächertes Bildungssystem, das mehrere Schulen vereinend
eine mehrstufige fachliche Ausbildung ermöglichte. Die wohl bedeutendste
dieser fachlichen Bildungseinrichtungen war die „Schule für wissenschaftliche
Oekonomie“, die für sog. Hauptpraktikanten eine höhere landwirtschaftliche

Kis, János: Kis János superintendens" Emlékezései életéből. Első közlemény. Sopron: özv. Kul¬

csárné, 1845, S. 101—102.

Joannis Ásbóth, Nobilis Sopronio Hungari Commentatio de interpretatione codicis sacri ad com¬

munia omnes libros interpretandi principia revocata. In certamine literario civium Academiae

Georgiae Augustae Die IV. Junii MDCCXCI premio a Rege M. Britanniae Aug. constituto ab

ordine theologorum ornata. Göttingae: 1791.

4 Göttingische Gelehrte Anzeigen (Im weiteren siehe GGA) 1791, I., S. 1001. Der Rezensent war
Professor Christian Gottlieb Heyne (1729-1812), Sekretár der GGA.

1S Futaky, Gottinga, S. 38.

16 Lipták, Johann: Geschichte des evangelischen Lyzeums A.B. in Kesmark. Kezmarok: Sebstverlag

des Lyzealpatronates, 1933, S. 210. Die Notizen betreffend, die aufgrund der Vorlesungen Asboths

im Lyzeum zusammengestellt wurden s. Országos Széchényi Könyvtár (Ungarische Nationalbi¬

bliothek Széchényi: Im weiteren siehe OSZK), Kézirattár (Manuskriptensammlung), Quart. Lat.

88, Quart. Lat. 600, Quart. Lat. 1240.; Rumi, Karl Georg: Populares Lehrbuch der Oekonomie.

Bd. 1-2. Wien: Schaumburg, 1808, Bd. 1. IV.

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