RICHARD SOYER — STEFAN SCHUMANN
Im Lichte dieser Überlegung wurde die Bearbeitung folgender Werkstücke
(zugleich Dissertationsvorhaben von Projektmitarbeitern) in Arbeit genommen:
Iransnationale Unternehmen
und völkerrechtliche Verantwortlichkeit
Die Begründung eines verbindlichen Rahmens für verantwortungsvolles
Wirtschaften wird entlang mehrerer Stránge verfolgt. Ein Werkstück fokussiert
die vôlkerrechtliche Verantwortlichkeit von transnationalen Unternehmen."
Hierbei wird auf die (partielle/partikulare) Völkerrechtssubjektivität von
transnationalen Unternehmen eingegangen. Damit steht die Fähigkeit
des transnationalen Unternehmens als Träger von Rechten und Pflichten
(Menschenrechtsschutz) im Brennpunkt. In einem weiteren Teilbereich
der Arbeit wird versucht, die völkerrechtliche Verantwortlichkeit von
transnationalen Unternehmen (rechtstheoretisch) zu begründen. IdZ spielen
freilich „Handlungsfähigkeit“ von transnationalen Unternehmen und in einem
zweiten Schritt die Frage einer „Verbandsschuld“ eine entscheidende Rolle.
Ebenso wird in dieser Untersuchung der Versuch unternommen, herkömmliche
Straftheorien auf ein Unternehmen und in der Folge auch auf das Völkerrecht
zu übertragen. Im letzten Teil der Untersuchung wird das vorherrschende
völkerstrafrechtliche Beteiligungssystem mit besonderer Berücksichtigung von
Lieferketten unter die Lupe genommen.
Corporate Social Responsibility (CSR) und Soft Law
Ein weiteres Werkstück ist das Ihema „Strafrechtliche Implikationen von CSR“
und Soft-law-Phinomenen.” Langst hat das (Straf-)Recht auf transnationaler Ebene
kein Steuerungsmonopol mehr. Ein globalisierungsinduziertes Normengeflecht fiir
Unternehmen hat sich unter dem Dad Corporate Social Responsibility (CSR) und soft
law gebildet. CSR transformiert Soft-Law-Regularien in den Unternehmensalltag
und die Unternehmensverfassungen. Der Projektbeitrag soll ein Versuch sein,
auch die Strafrechtswissenschaft fiir CSR zu sensibilisieren sowie Potentiale und
Schranken aufzuzeigen. Erkenntnisleitend ist die bereits vertretene Einschatzung,
16 Dabei handelt es sich um das Dissertationsvorhaben unter dem Titel „Die völkerrechtliche
Verantwortlichkeit von transnationalen Unternehmen“ von Mag. Sergio Pollak. Die
nachstehende Darlegung wurde vom Dissertanten konzipiert.
7 Die dazugehörige Dissertation „Strafrechtliche Implikationen von CSR“ verfasst Mag.
Nihad Amara, BA. Die nachstehende Darlegung wurde vom Dissertanten konzipiert.