Bei all diesen Eintragungen geht es aber lediglich um die Vorbereitung einer
spüteren Veröffentlichung, somit gelten sie als provisorisch. Über Fehler oder
mangelnde Eintragungen kann daher keinerlei Rechenschaft verlangt werden:
wenn z. B. in den Spalten 25-26 neben dem Gedicht A megelégedő házastárs
[Der Ehemann, der sich zufrieden gibt] zweimal der Name , Schubart 58" mit
Fragezeichen angegeben wird, obwohl es sich dabei wahrscheinlich um Chris¬
tian Jacob Wagenseils damals auch auf fliegenden Blattern weit verbreitetes
„Arm und klein ist meine Hütte ...“!° handelt. Oft wird die Toldy’sche Quellen¬
angabe auch mit der bloßen Wiederholung bestätigt, manchmal aber als Selbst¬
verständlichkeit auch ohne Vermerk akzeptiert. Alle Randbemerkungen sind
also vorerst eine halbfertige Stellungnahme zu einer geplanten Faktenerschlie¬
ßung. Gragger ging es jedoch nicht nur um den restlosen Quellennachweis,
sondern auch und vor allem um die daraus abzuleitenden umfassenden Schluss¬
folgerungen, die er in seine Geschichte der deutschen Literatur in Ungarn etwa
seit einem Jahrzehnt eingehen lassen wollte, und von denen die Marginalien
nichts enthalten. Die Tendenz war aber auch jetzt klar: Die deutschen Quellen
der Lyrik von Jänos Kis — der nach dem zeitgenössischen Urteil von Ferenc
Kazinczy als einer der bedeutendsten Vertreter der ungarischen Dichtung galt
- sollten letzten Endes den um 1800 (inmitten der literarischen Neuanfänge
in Ungarn) so bedeutenden Einfluss und die äußerst produktive Aufnahme der
klassischen deutschen Literatur in ihrer ganzen Breite verdeutlichen.
Der Band ist spaltenweise paginiert. Da aber die Handschrift die Spalten¬
grenzen nicht berücksichtigt, werden die Seiten jeweils mit ihren zwei Spalten¬
zahlen angegeben. Danach folgen der ungarische Gedichttitel und in eckigen
Klammern seine deutsche Übersetzung, schließlich in runden Klammern die
Angaben von Ferenc Toldy aus dem Inhaltsverzeichnis des Bandes. Im neuen
Absatz stehen dann die dazu gehörenden Marginalien Graggers (jeweils nach
G.:). In der Regel weisen in Graggers Text die arabischen Ziffern auf die Seiten¬
zahlen, die römischen Ziffern mit oder ohne Doppelpunkt (manchmal nur mit
einem Punkt) dagegen auf den jeweiligen Band hin. Ausnahmsweise wird vor
der Seitenzahl auch der Band mit arabischen Ziffern verzeichnet.
Die ungarischen Eintragungen werden ebenfalls in eckigen Klammern auch
deutsch zugänglich gemacht. Dabei werden lediglich folgende ungarische Ab¬
kürzungen und Wörter nicht aufgelöst bzw. übersetzt: