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einen Kartenausschnitt aus Tabula Peutingeriana.” Während der Aufklärung wurden die Werke der antiken Autoren und die antike Hinterlassenschaft in den Mittelpunkt des Kulturlebens gestellt. Die antiken Quellen wurden erneut, mit erklärenden Kommentaren versehen ausgegeben, um allen Zugang zu sichern. Die sogenannte Tabula Peutingeriana, die für die römische Siedlungs- und Wegeforschung große Bedeutung hat, wurde nach seiner „Wiederentdeckung“* mehrmals herausgegeben." Die Budaer Ausgabe" erschien 1825 mit dem Kommentar vom Linguist-Historiker Mönch Matyas Péter Katancsich. Katancsich hat sich in mehreren Werken sowhohl mit den schriftlichen als auch mit den materiellen Quellen,” des römischen Straßennetzes auseindandergesetzt und," er hat hinsichtlich dieser Frage die Gedanken von früheren Forschern zusammengefasst." Seit Mitte des 19. Jh. erschienen ständig neue Vorstellungen über die Richtungen der römischen Hauptwege in der Provinz Pannonia. Darunter befanden sich — wie es auch Römer” geschrieben hat — auch die Ideen „ausländischer Forscher“. Es bedeutete ein großes Problem, dass relativ wenige römerzeitliche Fundorte bekannt waren bzw. es Informationen über die genaue Lage der Fundorte fehlten. Die Identifizierung der antiken Benennung der Fundorte war noch unsicherer. Es wurde als primäre Aufgabe bestimmt, die in den Itinerarien vorkommenden Siedlungen aufgrund der Daten über ihre Entfernung — gemäß der zur Verfügung stehenden Angaben — mit den zeitgleichen Siedlungssystem zu vergleichen. Zu dieser Zeit waren schon viele Meilensteine und Auf schriften dank der Tätigkeit” von I. Schönwiesner, Th. Mommsen, M. P. Katanchich, I. Salagius (Szilagyi) bekannt, die die Identifizierungsarbeit wesentlich erleichtert haben. Die wissenschaftliche Untersuchung der erwahnten Quellen war aber umsonst, weil der Vergleich der Strecken des von den Vermessern gefundenen Römerwegenetzes und des Quellenmaterials nicht durchgeführt wurde.” Die Hypothese, die von den bei F. Römer genannten „Laien“ und „Forschern“ aufgestellt wurden blieben wegen des Mangels an topographischen Arbeiten nur „ilusorische Luftschlösser“. Diese Meinung spiegelt die Tatsache wider, dassdie Rekonstruktionen der Route jahrelang nur „am Schreibtisch“ ohne eine substanzielle archäologische bzw. topografische Arbeit ent standen. Sogar die schon zitierten Worte von F. Römer” haben nichtsin der Wegeforschung 17 18 Festungen und dazu noch die von der damaligen Fachliteratur bekannten Fundorte bezeichnete. Auf dem ersten Donauatlas von Marsigli (Kartenarchiv OSZK TA 277) wurden die Vorkommen der Bodenschätze in Ungarn bestimmt (s.: Papp-VArY-HRENKÖ 1989, 96-97; Papp-VAry 2002, 126). Es lohnt sich zu erwähnen, dass die erste Erdbebenkarte der Welt 1810 unter der Redaktion von Päl Kitaibel und Adäm Tomcsänyi in Ungarn erschien (OSZK, TM3272). Papp-VAry 2002, 130-131. Uber die Tabula Peutineriana (Codex Vindobonenis 324) s. zusammenfassend Weser 1976, 9-11. Nach den ersten Ausgaben (Marcus Velser 1591, Venedig; Petro Bertio 1618-19, Leiden; Abraham Orteli 1624, Antwerpen; Johannes Janson 1653, Amsterdam; Georg Horn 1654, Antwerpen; Christophoro Arnoldoaus 1682, Nürnberg 1682; Nicolas Bergier 1728, Brüssel) wurde sie im Allgemeinen erst nach der Veröffentlichung von Christophoro de Scheyb 1753, Wien 1753; Conrad Mannert 1824, Leipzig bzw. Konrad Miller 1884, Ravensburg 1884 bekannt (s. WEBER 1976, 10; 32-33). Peutingeriana Tabula Itineraria ex Bibliotheca Caesarea Vindabonensi cura Franc. Chrst. De Scheyb edita MDCCLIII sumbitus Reg.Scient.Univers. Hung. Typographiae recusa 1825. Die waren handkolorierte gefärbte Kartenausschnitte zum Kommentar von Katancsich (orbis antiquus ex tabula interiaria, quae Theodosii imp et Peutingeri audit, ad systema geographieae redactus et commentario illustratus opera P. Math Petri Katancsich, 1824-25) (s. WEBER 1976, 33). Katancsicu: De columna milliaria apud Eszekium reperta, Zagrabiae 1794. Specimen philologiae et geogrphiae Pannoniorum in quo de origine lingua et literatura croatorum simul de sisciae andautonii nevioduni urbium in Pannonia olim celebrium et his interectarum via militari mansionum situ disservitur, auctore Math. Petro Katancsich, Zagrabiae 1795. Katancsich De columna apud Eszekium reperta. 1794. und Orbis antquus. Buda 1824.1, 237;303. Die Zuammenfassung von Katancsich über Schoenwiesners und Fuhrmanns Erläuterung der Benennung „inmedio“ des Intinerarium Antonini. (s. OrTVAY 1884, 16). 21 RÓMER 1866, 85; ORTVAY 1884, 44-48. 20