danach wurde der Qualitätsunterricht durch einzigartige intellektuelle Bestre¬
bungen (experimenteller Physikunterricht von Istvän Simändi oder Philosophie
von Janos Csécsi jr.) garantiert. Unter den herausragenden Errungenschaften
der Epoche sollen wir auch die Organisierung des Kirchendistrikts jenseits
der Iheiss erwähnen, was später wichtige organisatorische Rahmen für die
Tätigkeit des Kollegiums sicherte.
Nach dem dargestellten Zeitraum geriet das Pataker Kollegium Mitte des 19.
Jahrhunderts wieder in große Gefahr. Im Zeitalter des Neoabsolutismus waren
neue Schritte gegen die zentralisierenden, katholisierenden und germanisieren¬
den Tendenzen des Entwurfs der II. Ratio Educationis nötig, um die endgültige
Vergrauung zu vermeiden.
Diesmal war die Antwort die selbständige Lehrerbildung in Patak, bzw. die
Tätigkeit von Jözsef Ärvay und die von Jänos Erdelyi, dem überregional aner¬
kannten Literaturhistoriker. Ebenfalls auf diese Zeit werden die Reorganisation
und der Neubeginn der juridischen Akademie datiert, die im Zeitalter des Du¬
alismus ihre Blütezeit erlebte. Eine wichtige Entwicklung am Ende der 1850er
Jahre war die Erscheinung der Zeitschrift, Särospataker Hefte. Es gab einen An¬
sporn zur Zeitungsgründung in dieser Epoche. Zeitschriften wie Särospataker
Hefte, Protestantische Kirchen- und Schulzeitung, Särospataker Jugendblatt,
Säarospataker Reformierte Zeitungen, Beiträge zur Geschichte des Komitats
Zemplen sind wichtige Abdrücke eines pulsierenden intellektuellen Lebens.
All das war schon deshalb nötig, da Särospatak seinne Machtverlust gegenüber
Miskolc, die sich damals immer schneller entwickelte und eine führende Rolle
in der Region einnahm, auf diese Art und Weise verlangsamen konnte.
Über Trianon kann dasselbe ausgesagt werden, was im Fall des Friedens von
Szatmär auch wahr war. Komitat Zemplin war wegen seiner geographischen
Lage durch die Schäden, die die nationale Tragödie, der verlorene erste Welt¬
krieg und das Friedensdiktat verursachten, mehrmals betroffen. Patak fand sich
an der Landesgrenze wieder, was den Kontakt mit den wichtigsten Komitaten
des Einflussbereiches des Kollegiums durchschnitt.
Die periphere Lage des Gebiets wurde durch die Ausgeliefertheit und Armut
der ländlichen Bevölkerung nur noch weiter verstärkt. Aus dieser Lage konnte
das Pataker Kollegium nur mit Hilfe von Innovationen ausbrechen, so durch
das Organisieren eines Englischen Internats, was die Herzensangelegenheit
von Kunö Klebelsberg war, durch die Talentfindung, und -förderung von
István Harsányi im dörflichen Kinderkreis oder durch die Dorfforschungsbe¬
wegung von Kälmän Ujszäszy. Mit den zwei letzteren Initiativen wandte sich
das Kollegium eindeutig an die arme ländliche Bevölkerung und nahm damit
die kulturelle Behandlung der vielseitigen, traditionellen sozialen Probleme