hebt in dem Vorwort die Notwendigkeit der Veránderungen hervor. Die unga¬
rischen Erklárungen der Fachbegriffe deuten darauf hin, dass der Übersetzer
auch die Aufgabe hatte, den Inhalt den ungarischen Umstánden anzupassen.
Der Lektor der Übersetzung war ein kalvinistischer Arzt, István Weszprémi
(1723-1799), die Pflanzennamen wurden von dem Apotheker Antal Tzeizinger
übersetzt. Der Szilägyi machte die jungen ungarischen Bauern darauf aufmerk¬
sam, dass „(...) diese neuen Lehren über die Wirtschaft, die zu unserer Zeit
kommen, nicht irgendwelche neuen, dem Bauernmenschen schadende Erfin¬
dungen sind, (...)“, sondern eine Verbesserung und Erweiterung der früheren
Kenntnisse. „Man muss sich deshalb vor solchen Werken nicht erschrecken,
und sich nicht so zu ihnen verhalten, als ob sie irgendwelche, die Welt be¬
schwindelnde Arbeiten wären. Im Gegenteil, jeder Bauernmensch sollte sich
glauben lassen, dass diese Arbeiten für ihren Vorteil geschrieben und der Welt
vorgesetzt wurden.“”® Wiegands Buch bemängelte das Niveau des Weinbaus
in den meisten Weinbaugebieten. Seit dem Beginn der staatlichen Förderung
wurde das wichtigste Ziel die Versorgung der Armee und die Sicherung der
Steuergrundlage. Es war aber äußerst selten, dass Bauern diese Fachliteratur
gelesen hätten, obwohl sie die eigentliche Zielgruppe gewesen waren. Der
Übersetzter Wiegands, Szilägyi, schrieb ergebnislos: „Das einzige, was dem
ungarischen Bauern fehlt, ist ein Büchlein in seiner Sprache über die richtige
Kunst der Wirtschaft, dass er diese Lehren befolgt und sich für immer von der
eigen alten unnützen Bauernphilosophie verabschiedet, welche nur aus dem
besteht: So sah ich es von meinem Vater.“” Auch Sämuel Tessedik war der
Ansicht, dass bestenfalls einer von 1000 Bauern je dieses Buch in die Hände
bekam. Auch Mitterpacher war nur wenig bekannt. Sogar Nagyväthy verur¬
teilte noch im Jahre 1821 die wirtschaftlichen Kenntnisse, die von Vater auf
Sohn übertragen wurden.°®
8 Wiegand, János: Az ausztriai paraszt iffjuságot a" jól rendelt mezei gazdaságra oktató kézi
könyvetske (...). Poson: Patzkö, 1774, S. 218.
29 ebd. 221-222.
Über den Rückstand in der Entwicklung der ungarischen landwirtschaftlichen Fachliteratur:
Barta, ifj.. Mezögazdasägi irodalmunk, S. 28-31. Uber die Meinung Tessediks über das Buch
Wiegands: Kosáry, Domokos: Művelődés a XVIII. századi Magyarországon. Budapest: Akadé¬
miai, 1980, S. 643. Über Mitterpacher: Bakács, I, Mezőgazdaságunk, S. 146.; Nagyváthy, János: A
magyar practicus termesztő. Pest: Trattner, 1821, S. 186.