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SCHILLERS LETZTE GEDICHTE IM KONTEXT ZEITGENÖSSISCHER DEUTSCHER LYRIK Ist alles stumm und leer, Nichts macht mir Freude mehr, Diifte sie diiften nicht, Liifte sie liiften nicht, Mein Herz so schwer! Ist alles 6d und hin, Bange mein Geist und Sinn, Wollte nicht weiß ich was, Jagt mich ohn Unterlass Wüsst ich wohin? [...] DiE METAPHORIK DER „ERSCHÜTTERTEN“ GEGENWARTSBEZIEHUNGEN Von den Wirklichkeitsbezügen her gesehen ist es besonders aufschlussreich, wie die modernen Dichter um 1800 die Gegenwart und die Wirklichkeit der Jahrhundertwende unmittelbar erfassten. Angesichts des Reichtums poetischer Bilder fällt dabei die Einhelligkeit eindeutig ablehnender Aussagen sowie metaphorischer Parallelen auf. Die Metaphern vermitteln plötzlich eine ganze Reihe von Visionen einer aus den Fugen geratenen Welt?! sowie unergründbar und unabwendbar um sich greifender Ängste.” Hölderlin schrieb z. B. im Jahre 1799: [...] du Gott der Zeit! Zu wild, zu bang ist’s ringsum, und es Triimmert und wankt ja, wohin ich blicke. Ach! Wie ein Knabe seh ich zu Boden oft, Such in der Höhle Rettung von dir und möcht, Ich Blöder, eine Stelle finden, Alleserschütterer! wo du nicht wärest.” Die typologischen Beziehungen dieser Stelle zu den folgenden Novalis-Versen der Geistlichen Lieder sind unverkennbar: Es schleichen wilde Schrecken So ängstlich leise her, Und tiefe Nächte decken Die Seele zentnerschwer. >! Die Metaphern der „aus den Fugen geratenen Welt“ werden in den folgenden Zitaten fett hervorgehoben. 52 Die Textpartien der „Ängste“ erscheinen in den Zitaten kursiv gedruckt. » Hölderlin, Friedrich: „Der Zeitgeist“ (1799). Hölderlin, Friedrich: Werke und Briefe, 1970, Bd. 1, S. 338.