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022_000039/0000

Schnittpunkte Band II. Studien zur Germanistik und Hungarologie

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Author
László Tarnói
Title (EN)
Intersection Points, vol. II. Studies In Germanistics and Hungarology
Field of science
Irodalomtörténet / History of literature (13020)
Series
Collection Károli
Type of publication
tanulmánykötet
022_000039/0067
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Page 68 [68]
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Du HAST FUR UNS DAS RECHTE MASS GETROFFEN zu leisten war. Solche Bilder hatten vor Weimar mit den damaligen Ansichten von der schöpferischen Tätigkeit, bzw. mit der poetischen Norm der Frankfurter Jahre kaum vereinbart werden können. Den neuen präklassischen poetischen Ansichten widmete Goethe die in Knittelversen geschriebene Erklärung eines alten Holzschnittes. Hans Sachsens poetische Sendung.“ Heraufbeschworen wurde dazu nicht mehr der von der „sturmatmenden Gottheit“ Jupiter Pluvius inspirierte und sich von allem Irdischen lösende Dichtergenius, sondern der nach tätigen Werktagen in der feierlichen Sonntagsruhe der Welt nachsinnende Schuhmachermeister Hans Sachs. Somit ging es aber in diesem Gedicht selbstverständlich auch nicht mehr um die bloße Verehrung und die Wiederentdeckung des Nürnberger Meistersängers. Für Goethe gab dessen dichterische Charakteristik im Frühjahr 1776 vielmehr den Anlass, die eigenen, nun in Weimar neu durchdachten Ansichten über die Poesie in einer ersten (poetischen) Form zu skizzieren. Es ist daher kein Zufall, dass die allegorischen Figuren des Gedichts, die Hans Sachs zum Dichter geweiht haben sollen, ihm vor allem „klare Sinnen“ schenkten, um die wirkliche Welt und das wahre Leben in der „kunterbunten‘“, „wunderlichen“ und widerspruchsvollen Vielfalt, jedoch ohne jede verzierte Verschönung sehen und sehen lassen zu können, so wie sie ihrem Wesen nach tatsächlich waren. Durch diese Aussage erhielt auch der bereits früher geläufige Begriff „Naturgenius“ einen neuen Inhalt. An die Stelle des unbegrenzten subjektivistischen Genies, das nach den früheren Ansichten dazu berufen war, aus dem Nichts Welten zu schöpfen, trat somit das neue Dichterideal, das im Gestaltungsprozess des Künstlers die Außenwelt auf sich wirken ließ, um auf sie durch das fertige Kunstwerk produktiv zurückwirken zu können. Diese veränderte Auffassung vom schöpferischen Prozess in der und durch die Poesie widerspiegelt den eigentlichen Grundstock der neu konstituierten Norm des Dichters. Jener grundlegende Gedanke wurde im Gedicht mit weiteren Motiven der neuen Anschauung über die Poesie ergänzt: Im Rahmen der allegorischen Darstellungsweise erhielt der Dichter außer dem klaren Sinn symbolische Geschenke von exemplarischen Stoffen und Themen aus der Geschichte, der Mythologie und der Fabelwelt, wie sie im Werk von Hans Sachs verwendet wurden und deren naiv realistische und prinzipiell praktisch-nützliche erzieherische Funktion -allerdings wie sie Goethe in diesem Gedicht interpretierte — eigentlich kaum einem poetischen Grundsatz des aufgeklärten Jahrhunderts widersprochen hätte. Bei der Aufzählung der Themen des Meistersängers hat Goethe diese praktische Aufgabe der, wie er sich ausdrückte, weltlich Tugend- und Lastergeschicht des Dichters wiederholt als gut Exempel und gute Lehr extra hervorgehoben. Durch die neuen Möglichkeiten in Weimar konnte ja auch Goethe dieser erzieherischen Funktion der Dichtung # Goethe, Berliner Ausgabe, Bd. 2, S. 68-74. «67 +

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