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022_000039/0000

Schnittpunkte Band II. Studien zur Germanistik und Hungarologie

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Author
László Tarnói
Title (EN)
Intersection Points, vol. II. Studies In Germanistics and Hungarology
Field of science
Irodalomtörténet / History of literature (13020)
Series
Collection Károli
Type of publication
tanulmánykötet
022_000039/0055
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Page 56 [56]
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Du HAST FUR UNS DAS RECHTE MASS GETROFFEN Taube im Bild von dem Adler allegorisiert, der — vom Pfeile des Jägers getroffen — die Schwingkraft der Flügel für immer verloren hat und schmerzerfüllt zum Himmel hinaufblickt: „und eine Träne füllt sein hohes Aug“. Das Bild der zum diirftigen und unwiirdigen Leben verdammten Adlernatur — von Goethe in Frankfurt persönlich zutiefst erlebt - wurde zu einem Symbol der Geniekonzeption des Sturm und Drang verallgemeinert: Demnach sei das Genie subjektiv-individuell zum höheren Leben veranlagt gewesen, objektiv jedoch zu einem ihm unwürdigen Leben „verdammt“ , von der gemeinen Umwelt schließlich bloß durch die Sehnsucht nach dem Höheren und durch die „Iräne in dem Aug“ getrennt. Der Antagonismus zwischen Idee und Wirklichkeit innerhalb der Geniekonzeption war auf die Dauer schwer vertretbar. Damit ist auch ihr verhältnismäßig schneller Verfall zu erklären. Auch in Goethes Sturm-und-Drang-Lyrik waren von frühester Zeit an Motive einer possiblen Aufhebung dieses Antagonismus enthalten. Am Anfang der Frankfurter Zeit stand neben Wandrers Sturmlied, der Geniehymne par excellence, Der Wandrer, in dem Natur, Mensch (Frau und Kind) und Uberreste der antiken Kultur in einer herrlichen, poetisch zum ersten Male interpretierten Einheit von „edler Einfalt und stiller Größe“ harmonierten. Am Ende der Frankfurter Jahre waren wiederum neben der Wonne der Wehmut (mit „Tränen der heiligen und ewigen Liebe“, ohne die die Welt „öde“ ist) und Herbstgefühl (mit “Augen der ewig belebenden Liebe vollschwellende Tränen“) sowie Sehnsucht (mit durch Nerven und Adern wühlendem Schmerz) auch solche Gedichte zu lesen wie Ich saug an meiner Nabelschnur, in dessen zweiter Strophe der Dichter nicht nur der Fortsetzung des Lili-Erlebnisses, sondern auch dem Tränenkult und sämtlichen Träumen der Sturm-und-Drang-Jahre entsagen zu können glaubte. Zwischen 1772 und 1775 waren jedoch das Sturm- und das Adlerlied sowie Ganymed, Prometheus, An Schwager Kronos, Wonne der Wehmut usw. typisch und nicht Der Wandrer oder das später unter dem Titel Aufdem See überarbeitete Gedicht, wenn auch solche wie diese die möglichen Ansätze zur Umwertung der Positionen der Geniekonzeption bereits erkennen ließen. In den ersten anderthalb Jahren in Weimar wurden die früheren lyrischen Stoffe und Motive selbstverständlich noch immer nicht restlos aufgegeben. Rastlose Liebe" war z. B. thematisch noch in jeder Hinsicht der Geniepoesie verpflichtet: Ihre ersten beiden Strophen komprimieren im Gehalt sowie mit der neuen poetischen Formgebung?” des Gedichtes antithetisch die Attitüden des Sturmliedes und des Werther-Motivs, wie diese für Goethes Dichtung in den 23 Ebd., S. 326. 24 Ebd., S. 58 f. 25 ,Rastlose Liebe“ vom 6. Mai 1776 ist ein Gedicht mit jeweils unterschiedlich gebundenen Strophen wie „Ich saug an meiner Nabelschnur“ vom 15. Juni 1775 (umgearbeitet unter dem Titel „Auf dem See“ für den 8. Band der ersten Werkausgabe des Dichters von 1789). a Ut nn

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