OCR
LÁSZLÓ TARNÓI: SCHNITTPUNKTE. STUDIEN ZUR GERMANISTIK UND HUNGAROLOGIE POETISCHE ZEUGNISSE DER ANERKENNUNG DER MODERNEN KOSMOLOGISCHEN FORSCHUNGSERGEBNISSE IM 17. JAHRHUNDERT Angelus Silesius schrieb z. B. eine ganze Reihe von Doppelversen, mit denen Angelus Silesius: Es sind viel tausend Sonnen‘? Du sprichst / im Firmament sein eine Sonn’ allein: Ich aber sage / dass viel tausend Sonnen sein. 1 1 1 1 E DS u i Andreas Gryphius: Uber Nicolai Copernici Bild" Du dreymal weiser Geist / du mehr denn grosser Mann! Dem nicht die Nacht der Zeit die alles pochen kann / Dem nicht der herbe Neyd die Sinnen hat gebunden / Die Sinnen / die den Lauff der Erden new gefunden Der du der alten Traum und Dunckel widerlegt: Und Recht uns dargethan was lebt und was sich regt: Schaw itzund blüht dein Ruhm / den als auff einem Wagen / Der Kreiß auff dem wir sind muß umb die Sonnen tragen. Siehe dazu Koschlig, Manfred: Das Ingenium Grimmelshausens und das „Kollektiv“. München: Beck, 1977, S. 220 ff. Silesius, Angelus: Der cherubinische Wandersmann oder geistreiche Sinn und Schlussreime zur Göttlichen Beschaulichkeit anleitend. Erstes Buch. 1675. Nr. 141. In: A. S.: Sämtliche poetische Werke und eine Auswahl seiner Streitschriften. Mit einem Lebensbilde. Bd. 1. Hg. v. Georg Ellinger. Berlin: Propyläen-Verlag, 1923, S. 41. Siehe auch Karl Richter: Die kopernikanische Wende in der Lyrik von Brockes bis Klopstock. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 12., 1968, S. 137. Andreae Gryphii Bey-Schrifften. Das ander Buch. Nr. II. In: A. G.: Oden und Epigramme. Hg. v. Marian Szirocki. Tübingen: Max Niemeyer, 1964, S. 186. (= A. G. Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke, Bd. 2) «2»