5. BELLETRISTIK AUS UNGARN IN DEN KORRESPONDENZNACHRICHTEN
Jung)®, „eine verunglückte Ode“ (Carl Anton von Gruber)”, „theils gut, theils
mittelmäßig“ (Johann Paul Köffinger)”, „sehr brauchbar“ (Ludwig Joseph
Marienburg)” schon etwas schwächer aus.
Die österreichische Literatur sei schließlich nach der folgenden lakonischen
Qualifizierung in den beiden Merkurheften unter dem Durchschnitt:
„Mittelmäßig“ (ohne Verfassernamen)”, „ist so wäßricht wie ein Drama
aus Gottscheds Zeiten“ (Leopold Graf von der Nath)”, ,,trefflich* (Gabriele
Batsänyi)”, „tadelnswerth, Holbein schreibt gar zu viele Schauspiele“ (Franz
von Holbein)”, „war unter aller Kritik und gieng daher bald zu Grabe“ (betrifft
die Wiener Hof-Iheater Zeitung)”, „zeigt unter vielen Mängeln Spuren von
vielen Talenten“ (W. A. Gerle)”, „elend“ (Ephraim Isaak Wehli)”, „sehr gut“
(Stubenrauch)!”, „Lob verdient [...]“ (Jakob Fried)'", „schlecht“!” (Joseph
Schütz), „erbärmlich“! (ohne Verfassernamen).
Die ungarndeutschen Berichterstatter des Neuen Teutschen Merkurs gaben
dabei nicht nur über die ungarische Literatur, sondern auch über ihre sprach¬
lichen Mittel — soweit dies in einer deutschsprachigen Darlegung nur möglich
war - reichhaltige Auskünfte. Karl GeorgRumy war z.B. von der metaphorischen
Ausdruckskraft der ungarischen Sprache fasziniert und von ihrer Eigenschaft,
nach der die quantitativen Silbenunterschiede (d. h. die Längenunterschiede der
Silben) von der Betonung nicht wie im Deutschen unterdrückt sind, vor allem
deswegen beeindruckt, weil somit die ungarische Sprache dem antiken Vers- und
Strophenbau wesentlich genauer gerecht zu werden schien als die deutsche.
8° Jung, Johann: Die Restauration. Ein Lustspiel. Ofen: Landerer, 1806. Ebd., H. 10, S. 149.
°0 [Gruber, Carl Anton von]: Pannonias Sprache. Unsern erhabenen Vätern des Vaterlandes
wegen der zur herrschenden erhobenen vaterländischen Sprache geweiht. Pesth: 1806. Ebd.
1 Köffinger, Johann Paul: Gedichte. Pesth: Matthias Trattner, 1807. 140 S. Ebd.
92 Marienburg, Ludwig Joseph: Geschichte Siebenbiirgen., Kronstadt: 1807. Ebd., S. 150.
% Leopold der Schöne, ein Sittengemälde der Vorzeit in 5 Aufzügen vom Verfasser des
Friedrich von Österreich. Wien: 1806, 89 S. Ebd., S. 153 £.
Gonzalvo von Kordova oder die Eroberung von Granada. Ein historisches Schauspiel von
Leopold Graf von der Nath. Wien: 1807, S. 134. Ebd., S. 154.
95 Batsányi, Gabriele: Amor und Hymen. Wien: 1807. Ebd., S. 148.
®° Mirina, Königin der Amazonen. Ein dramatisches Gedicht, von Franz von Holbein, als
Melodrama aufgeführt im großen Schauspielhaus an der Wien mit der dafür componirten
Musik des Herrn Gyrowetz. Wien: 1806, 98 S. Ebd., S. 154.
Die Wiener Hoftheater-Zeitung herausgegeben von Christiani und Bolthart. Wien und
Triest: 1806. Ebd.
98 Corallen von W. A. Gerle [...]. Leipzig: 1807. Ebd.
°° Kinder der Muse von Ephraim Isaak Wehli. Erstes Bändchen. 1806, 183 S. Ebd.
100 Costüms desk.k. Hoftheaters und anderer Theater in Wien, herausgegeben von Stubenrauch.
Wien [...]:, 1807, Ebd., S. 154 f.
Lob verdient das Handbuch der Religionwissenschaft fiir die Candidaten der Philosophie von
Jakob Fried, k. k. Hofkapellan. Erster Theil. Wien / Baden / Triest: bei Geistinger, 1806. Ebd., S. 155.
102 Versuche des Joseph Schütz, eines Wiener Naturdichters. Wien: Rehm, 1807, 246 S. Ebd.,
H. 12, S. 338.
Whist, ein Gemälde nach dem Leben. Nach dem Französischen. Wien: gedruckt bey Anton
Strauss, 1807, S. 44. Ebd.