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X. GLÜCK UND UNGLÜCK IN
DER K. K. MONARCHIE UM 1800 UNTER DEM ASPEKT
DER DEUTSCHSPRACHIGEN UNGARN!

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Ernst Moritz Arndt begegnete im August 1798 auf seiner Reise von Wien
nach Pest-Ofen einigen mit wenig Habseligkeiten mitreisenden Menschen
aus Mähren und Schwaben, die sich mit voller Zukunftszuversicht
entschieden hatten, das Glück für ein ganzes Leben im Königreich Ungarn
zu versuchen.” Als Arndt kurz vor seinem Reiseziel in einem Wirtshaus in
„Marosch“ gegenüber Visegräd einen jungen Schwaben vom Konstanzer See
fragte, wo dieser hingehe, erhielt er die lakonische Antwort: „Ins Paradies.“
Der junge Schwabe sowie seine zahlreichen Angehörigen gehörten bereits
zu der letzten Umsiedlergeneration, zu den letzten tausenden von insgesamt
einer Million deutscher Eingewanderter, deren überwiegend größter Teil sich
in der historisch verhältnismäßig kurzen Zeit der vor Arndts Ungarnbesuch
vergangenen etwa acht Jahrzehnte in dem Karpatenbecken niederließ.
Die vielen deutschsprachigen Neusiedler (Bauern und Bürger) wurden vor
allem von dem nach den Türkenkriegen entstandenen Vakuum in Mittel¬
und Südungarn angezogen, wobei sie für sich und für ihre Nachkommen
größere Lebenschancen, mehr Glück und höheren Wohlstand als in der
bevölkerungsdichten deutschen Urheimat erwarteten.

! Die Aufgabe wurde von den Veranstaltern des internationalen Kolloquiums „Glück und

Unglück in der österreichischen Literatur und Kultur“ mit den Leitworten ‚Glück und
Unglück‘ und ‚Österreich‘ gegeben: Mit diesen sollte jeder Teilnehmer seine gerade aktuellen
Forschungen in Beziehung stellen. In diesem Sinne wurde die ursprüngliche Variante dieses
Textes am 3. 12. 1998 an der Universität des Saarlandes vorgetragen.

Arndt, Ernst Moritz: Erinnerung an Ungern. Ein kleines Anhängsel. In: Reisen durch einen
Theil Teutschlands, Ungarns, Italiens und Frankreichs in den Jahren 1798 u. 1799. 1. Theil.
2. verb. u. vermehrte Aufl., Leipzig: Heinrich Gräff, 1804, S. 275-374. In: Deutschsprachige
Texte aus Ungarn, Bd. 3, S. 229-271.

Arndt, Erinnerung an Ungern, S. 306. In: Deutschsprachige Texte aus Ungarn, Bd. 3, S. 248.

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