7. AKTIVITATEN FUR EIN POSITIVES UNGARNBILD IN DEUTSCHLAND
Fabrikanten und Manufakturisten erschienen ist, lobte Land und Leute von
Ungarn und erklärte seinen Rückstand mit dessen Kolonialisierung durch
Österreich. Auch Jacob Glatz würdigte in seinem 1799 in Deutschland anonym
veröffentlichten Buch, den umfangreichen Freymüthigen Bemerkungen
eines Ungars über sein Vaterland mit hoher Anerkennung die Fortschritte
der Kultur Ungarns, wobei er die Wiener Zensur mit scharfen Ausfällen
kritisierte.
Das Vaterland, seine Bewohner und deren Leistungen wurden dem
Ausland stets von den besten Seiten vorgestellt. Daran hielten sich nach
meinen Kenntnissen die deutschsprachigen Ungarn unterschiedlichster
soziologischer Gruppen nicht nur in jener Zeit, sondern seither fortwährend
bis zum ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert recht konsequent — von
Karl Georg Rumy über Schedel-Toldy, Benkert-Kertbeny, Adolf Dux, Moritz
Kolbenheyer, Lajos Döczy, Gusztäv Heinrich, Robert Gragger bis ein¬
schließlich Paul Kärpäti, der als Ungarndeutscher 1948 aus Ungarn ausge¬
siedelt wurde und in Berlin Jahrzehnte lang der wirksamste Botschafter der
Literatur und Kultur Ungarns war.
“7 [Glatz, Jacob]: Freymiithige Bemerkungen eines Ungars über sein Vaterland. Auf einer Reise
durch einige Ungarische Provinzen. Teutschland: 1799, 348 S.