den Schwanz, und laße ihn damit unter einigen Segensprechungen in einem fließenden
Waßer fortschwimmen.
2. — ,, — fur einen Kropf am Halse:
Man braucht nur drey Monathe nacheinander, bey abnehmendem Monde, mit dem
ersten besten Steine, den Kropf gegen dem Monde gewendet, die Geschwulst taglich
bis dreymal zu bestreichen, und den Stein hinter sich zu werfen.
3. Sympathetische Kur für die Warzen:
Soviele Knoten an einen rothen Seidfaden, als man Warzen hat, unter gewißßem Hockus
Pockus geknüpfet; und den Faden unter die Thürschwelle begraben, macht hoffen, die
gedachten Auswüchse der Haut würden sich eben so allmälig verlieren, als der Faden
in die Verwesung ginge.
Aber das stärkste Aufsehen scheint wohl eins und das andre so gerühmte sympathetische
Pulver oder Wundsalbe zu machen, wodurch ohne Inkommodität des Verwundeten
blos durch den künstlichen Verband des blutigen Gewehrs die tiefsten Wunden mit
Verwunderungswürdiger Eilfertigkeit geheilet werden sollen. Es ist zwar unstreitig wahr,
daß sich bis noch, kaum von lemanden die absolute Gränzlinie gezogen zu seyn
vermuthen läßt: Bis hieher und keinen Finger breiter geht die Kraft der natürlichen
Sympathie!
Wenn ich aber die, wenigstens mir bewußten Ingredienzen der sympathetischen
Wundsalbe näher beleuchte; so führen sie den Aberglauben zu kenntlich an der Stirne,
als daß ich mir die angerühmte Wirkung von ihr versprechen dürfte. Denn sagt der
englische Digby:
„Nehmet von dem Moos, das auf auf einem Todenkopf gewachsen;
Von Menschenfett, iedes 2 Unzen.
Mumia und Menschenblut anmafsend 1/2 Unze.
Leinöl, Terpentin und armenisch Bolus anmafend | Unze.
Zerstoßet die härtere Ingredienzen, machet nach der Kunst eine Salbe. Verwahrt sie
bestens, und nachdem der Verwundete die Wunde mit seinem eignen Waßer rein
ausgewaschen: [Seite 67>] so verbindet solche ohne das mindeste Pflaster. Dagegen
aber muß das Werkzeug, womit die Verlezzung gemacht worden, desto genauer in
Obacht genommen werden; also zwar, damit bey denen empfangenen Stichwunden,
das Schwert von der Spitze gegen dem Hefte; und bey Hiebwunden, von der Schneide
gegen dem Rücken, die obige sympathetische Waffensalbe aufgeschmiert kriege, und
wider alle Anfälle der Luft sorgfältigst verwahret werde.