1. Wenn man in der Christ-Nacht, um 12 Uhr wenn geläutet wird, die Pferde träncket,
so werden selbe niemahls mager noch müde; sondern bleiben auch bey schlechtem
Futter immer munter und fett.
2. Wenn man von einem Gehenckten, eine Hand bringen kan, und bestreicht die
Pferde fleißig damit, so sollen sie auch immer fett bleiben.
[V.] 6. Wein- Bienen- Obst- und allerley Gärten, wie auch Scheunen, Ställe, Pferde und
Vieh Herden zu versprechen, daß nichts daraus und davon kan gestohlen werden.
[Gegen/Vorwahrungsmittel]
1. Man gehet um die Sache, die man versprechen will, dreymahl herum, und spricht
bey jedem Umgang folgende Worte einmahl aus:
Dieb, ich bind dich mit dem Band
Das da geht aus Gottes Hand,
Mit welchem er den Teufel in der Holle band,
Daß du dich nicht mögest rühren
Weder an Händen noch an Füßen,
Und du Dieb, must bleiben stehn
Und nicht mögest weiter gehn,
Bis dich meine Augen ansehn.
Im Nahmen des Vaters, des Sohnes und heiligen Geistes.
Nun kan der Dieb in den umgangenen Kreiß hinein, aber nicht mehr heraus gehen.
Dahero muß man sich den folgenden Morgen, noch vor Aufgang der Sonne hinverfügen,
und fals der Dieb da ist, denselben anstoßen, und heimlich bey sich sprechen: Geh
hin in TeufelsNahmen! Denn wenn der Dieb an dem versprochenen Ort, von der
Sonne beschienen wird, so soll er in Staub zerfallen.
2. Man sieht sich einen Kreutzweg aus, macht um denselben, in einiger Entfernung
einen Zirckel stelt sich in die Mitte des Kreutzweges, erleget einen Kreutzer und zittirt
den Satan mit folgenden Worten dahin: Satan! ich übergebe dir, bis auf die und die
Zeit, diesen Wein- oder BienenGarten p. p. daß du mir selben beschützen helfest, und
bis dahin solt du mein, und ich will dein Knecht seyn.
n[ota] b[ene] Man soll aber auch bey den größten Versprechungen des Satans nicht
aus dem Kreise heraus tretten, sonst ist man verlohren. Eben so auch wenn der
Beschwerer unter der bestimmten Zeit stirbt.
[V.] 7. Schießgewehr zu versprechen.
Man bindet sich die Spitze des ungenanten Fingers an der lincken Hand, mit einem
Grasstengel feste zu samen, läßt sich so dann 3 Tropfen Blut aus dem Finger, den einen
davon läßt man in den Lauf, den andern in die Zändspanne, und den dritten schmiert
man an den Kolben der Flinte, auf die Backseite, so ist die Flinte versprochen, und
man soll nichts damit erlegen können.
A. VorwahrungsMittel
1. Man schmiert von jedem Wildprett so man erlegt, ein wenig Blut unter die Zändpfanne.
2. Man thut allemahl zu dem einzuladenden Bley etliche Brodbrosamen.