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JÓZSEF DUSNOKI-DRASKOVICH vielen Pfarrer und die Akademie. Zu seinen wichtigsten Reisezielen gehörten also die Erinnerungsorte der Reformation. Er zeichnete gern, und wir finden in seinem Skizzenbuch die Grabdenkmäler deutscher Philosophen, wie Johann Gottlieb Fichte (1762-1814), Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) und Friedrich Schleiermacher (1768-1834) wie auch die Gedenksäule Alexander von Humboldts (1769-1859) in Tegel. Im Falle von Zsilinszky kann also über kulturellen Tourismus bzw. Kulturtourismus gesprochen werden? Zur näheren Untersuchung seiner Reisen benutze ich im Weiteren einige Gesichtspunkte von Peter Burke.!’ Wir können in diesem Sinne zuerst die Frage stellen (die wir teilweise schon beantwortet haben), wer eigentlich dieser Reisender war? Zsilinszky war damals ein junger lutherischer Intellektueller, der sich noch weiterbilden wollte, ein junger Lehrer mit vielen Ambitionen. 1861 beendete er seine Studien in Berlin und wußte bereits, dass er als Lehrer in Szarvas tätig werden würde. Leider ist das erste Heft, das den größten Teil der ersten Reise enthält, im Archiv verschollen. Wir wissen aber, dass er sich am 13. August an der Universität ausskribieren ließ und sich alsdann aus Berlin auf dem Weg machen konnte. Er fuhr zuerst nach Dresden und in die Sächsische Schweiz, dann nach Thüringen (wahrscheinlich war er in Erfurt, Eisenach, Wartburg), von dort zum Rhein (er erwähnt Heidelberg) und schließlich in die Schweiz (Basel, Zürich). Die Fortsetzung der Reise ist im zweiten Heft enthalten: von Schaffhausen (am 1. Sept.) über Konstanz, Friedrichshafen, Ulm, Augsburg, München, Salzburg, Hellbrunn, Linz, Wien bis Pozsony (Pressburg /Bratislava, heute Slowakei) am 10. September. In diesem Teil bietet die Beschreibung der bayerischen Hauptstadt, München, ein Beispiel dafür, wie er ein bedeutendes Reiseziel besichtigte und dieses in seinen Beschreibungen wiedergab. Für München hatte er drei Tage, und er wollte jede Minute ausnutzen. Die Hauptstädte, wie Berlin, Dresden und München, waren für ihn vor allem als Zentren der Kultur von Interesse. Auch in Italien (Venedig, Verona, Mailand) und im Schweitzerland (Zürich, Basel, Genf, Bern) besuchte er eine Reihe von Großstädten. Was besichtigte er? Diese Frage habe ich bereits zuvor zum Teil beantwortet und es ist natürlich, dass er im allgemeinen die berühmten Sehenswürdigkeiten ° Zur Problematik des Kulturellen Tourismus s. Bauernkämper, Arnd / Bödeker, Hans Erich / Sruck, Bernd (Hgg.): Reisen als kulturelle Begegnung von 1780 bis heute. Frankfurt am Main / New York: Campus, 2004. Burke, Peter: Directions of the History of Travel.,In: Andersson, Lars M. / Jansdotter, Anna / Tornbjer, Charlotte / Persson, Bo E. B. (Hgg.): Ratten. En Festskrift till Bengt Ankarloo. Lund: Nordic Academic Press, S. 176-198. S. auch Maurer, Michael: Kulturgeschichte. Eine Einführung. Köln / Weimar / Wien: 2008.; ders.: Aufriß der historischen Wissenschaften. Sektoren. Bd. 3. Stuttgart: Reclam, 2008, S. 361-369. * 216 +