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GYÖRGY KURUCZ ist anzunehmen, obwohl keine weiteren Ouellen zur Verfügung stehen, um dies zu belegen, dass dieser Brief den Grafen von Keszthely veranlagt hat, Asbóth die Ausarbeitung eines Planes für die Helikon Festspiele in Auftrag zu geben. Verglichen mit Asbóth und Rumy, war es aber letztendlich Ferenc Pethe, der mit Hinsicht auf seine umfassende Tátigkeit als Fachautor, Zeitschriftredakteur und Herausgeber wahrlich Beachtenswertes leistete — auch wenn in Folge der Konflikte mit einigen der Offiziere der Gutsverwaltung in Keszthely die Veröffentlichung seines umfassenden Fachbuchs, des ersten Bandes von Pallerozott mezei gazdasag [Kultivierte Landwirtschaft], schließlich nicht mit der Unterstützung des Grafen Festetics geschah.” Es können aber auf Grund des obigen ebenfalls keine Zweifel daran bestehen, dass die im Rahmen des Bildungssystem des Georgikons geleistete Lehrtätigkeit von Asböth und Rumy, ihr Beitrag zum Erfolg und zur Leistungsfähigkeit des Lehrbetriebs und selbstverständlich ihr Anteil an dem in- und ausländischen Ansehen sowie Publizität der landwirtschaftlichen Hochschule von enormer Bedeutung waren. Zweifellos wurden die von ihnen unterrichteten Absolventen des Georgikons und die in den ungarnländischen Gutsverwaltungen und auf den hiesigen Gutsbesitzen Anstellung findenden jungen Offiziere nunmehr unmittelbar zu Trägern und Vermittlern der geistigen Werte der Universität von Göttingen. LANDBESITZVERHÄLTNISSE UND GESCHÄFTSTÜCHTIGKEIT Es handelte sich aber nicht allein um die Vermittlung der an den Hochschulwissenszentren in Westeuropa vorherrschenden Geistigkeit und der praktischen Umsetzung des auf Grund der zeitgenössischen Fachliteratur angesammelten Wissenswerks in Ungarn. In der ungarnländischen Agrarfachpresse der Zeit lässt sich die Konzipierung eines Programms nachvollziehen, das seiner Art nach systematisierend ausgerichtet war und die einzelnen Elemente der zu dieser Zeit im Land vorherrschenden Besitzverhältnisse und des Rechtswesens grundlegend zu verändern gedachte. Nachdem Ferenc Pethe Keszthely verlassen hatte, fand er auf den gräflichen Besitztümern der Familie Esterhäzy Magyar Tudomanyos Akadémia Irodalomtorténeti Bizottsaga, 1938, S. 60. Zur Vorgeschichte s. die wahrscheinlich von Käroly György Rumy stammende kurze Anzeige, diein der erwähnten Jenaer Zeitung erschienen ist. Intelligenzblatt der Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung Bd. 12 No. 50 1815, S. 393-394. ® Pethe, Ferenc: Pallerozott mezei gazdasäg (...) Bd. 1. Sopron: 1805, Bd. 2. (Pozsony: 1808-1813, Bd. 3 Teile 1-7. Becs: Nemzeti Gazda Kiadöhivatal, 1814. e 150"