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namens Emericus (er könnte vielleicht Imre Szikszai sein) geschrieben (inc. Hic iacet Emericus gui nulli vixit amicus). Trotz des Umstandes, dass ein Großteil der Quellen sich als Arzt auf Ferenc Hunyadi bezieht, ist hierzu die einstweilen einzige bekannte Spur, die vorhin schon erwähnte Oxforder Handschrift: Brevis et compendiosa curatio febris putridae atque hecficae |Heilung des fauligen und starken Fiebers kurz und in Auszügen]. Es handelt sich dabei eher um eine Rezeptsammlung, die er aus verschiedenen Quellen zusammentragen durfte. Er bietet detaillierte Rezepte aus Rosenwasser, Liliensaft, Essig, Wein, Harzöl, Asche und diversen Pflanzen oder deren Säften: aus Endivie, Weizen, Gerste, Spinat, Petersilie, Kamille, Aloe Vera usw. zur Behandlung von Fiebererkrankungen. Für den Umschlag empfiehlt er den Patienten ebenfalls verschiedene Salben, Tinkturen, schließlich schlägt er zur Linderung der Nebenwirkungen nach einer langdauernden Fiebererkrankung (z.B. Austrocknung) an die zehn Rezepte. Das Interessante dabei ist, dass nach Zeugnis des dichtbeschriebenen Seitenrands Hunyadis Büchlein tatsächlich benutzt wurde, es verschwand also nicht in der Schublade für lange Jahrhunderte. Aus seiner Korrespondenz kennen wir nur fünf Posten. Den einen ofliziellen Brief ohne Datierung adressierte er an Cinzio Passeri Aldobrandini. Den Brief dürfte er im Sommer 1592, oder spätestens im Herbst geschrieben haben. Den anderen undatierten Brief schrieb er an Papst Clemens VIII., wahrscheinlich im Jahr 1594. Außerdem kennen wir von ihm zwei an Jänos Baranyai Decsi adressierten Briefe: den einen schrieb er in der ersten Hälfte 1596, den anderen wahrscheinlich nach 1596. Die erste Antwort von Baranyai Decsi auf den ersten Brief vom August 1596 blieb ebenfalls erhalten. Seinen letzten bekannten Brief kennen wir aus dem bereits früher erwähnten Niederschrift von Szamosközy über die Belagerung von Temesvar. Der Brief berichtet Imre Szikszai über die Ereignisse des Tages 14. Juni 1596 und der darauffolgenden paar Tage. Wir kennen noch zwei an Hunyadi adressierte Briefe ohne Datierung: den einen schrieb ein gewisser P. Schlick, der sein Kind an Hunyadi schickte, damit dieser den seit vier Jahren kranken Arm des Kindes untersuche, und wenn möglich, möge er irgendein Rezept dafür verschreiben. Den anderen schrieb Mátyás Aszalai, der zwei seiner Epigrammchen Hunyadi zukommen ließ. Zusammenfassend: derzeit wissen wir soviel über das Leben und über die Werke Ferenc Hunyadis. Unser vages Wissen über sein Leben ist eher ein auf Annahmen ruhendes Herumtasten, als ein profundes Wissen. Aufgrund seiner erhalten gebliebenen Werke zeichnet sich das Bild eines über eine tiefe humanistische Bildung verfügenden gelehrten Hofdichters vor uns ab, der sich vor allem im Hofmilieu entlang der Achse Krakau-Karlsburg (Gyulafehervär/Alba Julia) am heimischsten fühlte. Sein Schaffen ist aus mehrerer Hinsicht beachtenswert. Die eine ist, dass er mit seinen manieristischen poetischen Bildern und Sätzen laufend hinter der schablonhaften Rolle des Hofdichters der Außenwelt zublinzelt, die andere wiederum ist, dass die ungarische Literaturgeschichte einen Korpus aus dem 16. Jahrhundert von diesem 307