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3. DIE RUHMREICHE ALTE ZEIT... Sinnend auf Schwerder gestützt, die Lenden mit Häuten bekleidet, Steht die gebietende Schaar Väter im schweigenden Kreis. Sie, die mit mächtigem Arm, als Führer des Volkes und Edle Sieg’ erst erkämpften, und dann lenkten das Beste des Staats. Plötzlich erschallte der heilige Schwur, mit Blut noch bekräftigt, Welcher die Obergewalt Ärpäds Geschlecht übertrug." Zeigt euch dem Auge des schwächeren Enkels, ihr Grossen der Vorwelt! Hebt diess beklommene Herz, das Euch Erhabene denkt! Oft wenn [...] ein Feiger, erschlichene Namen der grossen Verblichnen Schändlich durch Thaten entehrt, blutet diess wallende Herz. Nun ergötzt mehr kein Klirren der Waffen, dem Mächtigsten schreckbar, Nicht mehr das traute Gespräch, das bey dem Becher begann. [...] Also die Vater. Verschwunden sind auf immer die Zeiten Unwiederbringlich dahin wie eine Flamme erlischt. [...] Und die Erinnerung schwellt begeisternd den Busen des Jiinglings, Thränen erfiillen das Aug, Trauer und Sehnsucht das Herz." Elegie an mein Vaterland, S. 3 f. In: Deutschsprachige Texte aus Ungarn, Bd. 1, S. 137. Siehe z. B. Berzsenyi, Däniel: „A magyarokhoz“ [An die Ungarn]. (Drei Fassungen, 17961810) In: B., D. költöi müvei [Poetische Werke v. D. B.]. Hg. v. Oszkär Merenyi. Budapest: Akademiai Kiadö, 1979, S. 50, 104 f., 437 ff. Vörösmarty, Mihäly: „Zalän futäsa“ [Zaläns Flucht]. (1825). In: V., M.: Nagyobb epikai müvek [Größere epische Werke]. Bd. 1. Hgg. v. Károly Horváth u. András Martinkó. Budapest: Akadémiai Kiadó, 1963, S. 49—230. Kölcsey, Ferenc: , Zrínyi dala" [Zrínyis Lied] (1830). In: K. F. minden munkái, S. 157. Elegie an mein Vaterland, S. 4-6. In: Deutschsprachige Texte aus Ungarn, Bd. 1, S. 137 f. (Hervorhebungen L. T.) e 101 e