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III. DIE DICHTUNG DER DEUTSCHSPRACHIGEN UNGARN UM 1800 u.a. mit folgenden Worten: „Die Ausführung zeugt [...] von einem glücklichen poetischen Talent und von ausgebreiteten Kenntnissen |[...Er] schildert die Vorzüge und Schätze aller Art, die der patriotische Sinn des Verfassers in Ungern, seinem Vaterlande, fand“. HYMNUS AN PAN NO NI A, Von Carl Anton von Gruber. =--. oo. Ich liebe dich, mein Vaterland} Ach fie finkt mir, ich hab’ es gewagt! Es zittert die Hand mir die Saiten herunter, Klopfock Seiner Excellenz dem hochgebohrnen Herrn Grafen Franz Széchényi von Särväri-Felfö-Videk , Grofskreuz des neapolit. Januariusordens, Sr. k.k, apoft, Majeft, wirklichem geheimen Rathe, Kämmerer , Obergelpann des 1. Schimegher Comitats, Beyfitzer der kochlôbl. k. Septemviraltafel, Oberfikämmerer des Königreichs Ungern und Ehrenmitgliede der kônigl. Gefellfchaft der Willenfchaîften in Gôttingen, Wien, bey Anton Pichler. Ae 1804 Titelblatt des Pannonien-Hymnus und Widmung von Carl Anton Gruber Tatsachlich wechseln sichin der Pannonienhymne herrliche Landschaftsbilder mit historischen Tableaus ab: Wie in einem Bildband lassen sich die Konturen von Städten und Fluren mehr oder weniger detailliert sehen. Wichtige historische Ereignisse des Königreichs werden dabei in manche Bilder hin und wieder eingeblendet, in diesen sogar berühmte Landsleute aus Vergangenheit und Gegenwart literarisch porträtiert — alles zukunftsversprechend, stets zur engagierten Hoffnung auf das Wohlergehen und den Fortschritt des Vaterlandes anregend. Bezeichnend für den Autor ist das wiederholte Verweilen bei dem ungarischen Humanistenkönig Matthias. Er, der gebildete und „Wissen verbreitende“ König, konnte vor allen anderen aus der ungarischen Geschichte für Gruber zum echten Ideenträger patriotischer und zugleich aktueller Erwartungen im Sinne des aufgeklärten Idealismus werden. Niemand aus 35 Besprechung zweier Gruber-Hymnen („Hymnus an Pallas-Athene“ und „Hymnus an Pannonia“). In: Zeitschrift von und für Ungern zur Beförderung der vaterländischen Geschichte, Erdkunde und Literatur von Ludwig Schedius. 1804, Bd. 6, H. 4, S. 258. In: Deutschsprachige Texte aus Ungarn, Bd. 1, S. 344. + 66 +